Forschungsprojekte Studiengang Musikinstrumentenbau Markneukirchen
   
Richard Jacob Weißgerber: Modell "Record"  (1924/1958), Proportionsanalyse
Forschungsprojekte
 
 
Leben und Werk von Richard Jacob "Weißgerber"
 
Richard Jacob (1877-1960) gehört zu den bedeutenden europäischen Musikinstrumentenbauern des 20. Jahrhunderts. Unter seinem Markennamen "Weißgerber" erlangte der Markneukirchener Gitarrenbaumeister bereits zu Lebzeiten historische Bedeutung. Ein Schwerpunkt des Forschungsprojektes ist die wissenschaftliche Erschließung der Sammlung "Weißgerber" des Musikinstrumenten-Museums der Universität Leipzig (Gitarren und historische Werkstatt).
 
 
Thüringisch-sächsische Gitarren um 1800
 
Das Forschungsprojekt des Studienganges Musikinstrumentenbau Markneukirchen hat die Erfassung und Dokumentation von Gitarren, die im 18. und 19. Jahrhundert in den Zentren des sächsisch-thüringischen Instrumentenbaus (Dresden, Leipzig, Gotha, Weimar, Vogtland u.a.) gebaut wurden, zum Inhalt. Signifikante Instrumente der bedeutendsten Gitarrenbauer (Johann Wilhelm Bindernagel, Jacob August Otto, Johann Gottlieb Knößing) sind Gegenstand von Nachbauten.
 
 
Christian Friedrich Martin und der vogtländische Gitarrenbau bis 1833
 
Gegenstand des gemeinsam mit der Martin Guitar Company (Nazareth), und WorldStrings Promotion (Phoenix, Arizona) initiierten Forschungsprojektes ist die Biographie von Christian Friedrich Martin in der Zeit vor seiner Auswanderung in die USA sowie der historische Kontext seines Frühschaffens.
 
 
Der historisch-vogtländische Streichinstrumentenbau
 
In fast allen Instrumentensammlungen weltweit hat sich eine große Anzahl von vogtländischen Violinen, Violen und Violoncelli erhalten. Im Gegensatz zu den Instrumenten bedeutender italienischer Instrumentenbauer aber steht die Erforschung und Dokumentation des gesammelten Wissens über die vogtländischen Instrumente noch am Anfang.
Ein Zielstellung des Forschungsprojekts besteht in der Erfassung und Dokumentation der in verschiedenen Sammlungen - vor allem im mitteldeutschen Raum - noch zahlreich vorhandenen vogtländischen Viola-da-braccio-Instrumente.
Die biographischen Daten der vogtländischen Instrumentenmacher sind im Jahr 2000 von Bernhard Zoebisch bereits publiziert worden (vgl. Zoebisch 2000), jedoch nimmt hier die Dokumentation der Werke dieser Meister eine untergeordnete Stellung ein.
Weltweit macht die Pflege, Reparatur und Wartung dieser Instrumente in den heutigen Geigenbauwerkstätten einen großen Teil der Arbeit aus. Und somit besteht ein reges Interesse an genauen Informationen über diese Instrumentenbauschule, einhergehend mit dem Bedarf an einer photographischen Dokumentation der stilistischen Besonderheiten.
Weiterhin soll es ermöglicht werden, mit Hilfe des gesammelten Materials als Arbeitsvorlage ausgewählte Streichinstrumente nachzubauen und somit auf den steigenden Bedarf an Klangwerkzeugen vor allem für die historische Aufführungspraxis zu reagieren.
Parallel dazu sollten weiter Teilbereiche des vogtländischen Geigenbaus erforscht werden, wozu z.B. die Beschäftigung mit anderen Instrumentengattungen wie Viola da gamba – Instrumente oder der Einfluss konstruktiver Besonderheiten auf den Klang gezählt werden können.
 
 
Gitarren 17. bis 19. Jahrhundert
 
Forschungsgegenstand sind historische Gitarren im Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig. Zur Sammlung gehören mehr als 80 Gitarren des 17. bis 19. Jahrhunderts: 25 Barockgitarren (einschließlich Chitarra Battente), einige sechssaitige Gitarren aus der Zeit vor 1800 (Fabricatore, Gagliano, Trotto, Voigt) sowie interessante Instrumente aus dem 19. Jahrhundert (Panormo, Del Valle, Cosumano, Comuni, Marchal, Valenzano, Thielemann, Otto).
 
 
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