Sister
Johann Wilhelm Bindernagel, Gotha, um 1800
Sign.: "Repariert / Hans Müller Leipzig / 1959" (Bleistift, auf Furnierstreifen Decke innen)
Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 621
621 r 621 s 621 v
Beschreibung
Mensuren Gesamtlänge des Instruments 812
Saitenmensur [478]
Halsmensur 213 (= 0,45 M)
Anzahl der Saiten/Chöre 7 Saiten, einchörig
Saitenabstand am Obersattel 51,2
Saitenabstand am Steg 63
Saitenmaterial Darm, 4. - 7. Saite umsponnen
Stimmung g' - e' - c' - g - f - c - G
Saitenhöhe über dem Oktavbund  
Saitenhöhe am Steg 28,3 ... 34,2
Griffbrett Griffbrettform Griffbrett gewölbt, nicht auf Decke geleimt; Klammerprofil in Draufsicht
Material Buchsbaum?, Obstholz?; vierteiliger Ebenholzbelag (Mittelfuge, Kantenfugen); Stärke: 1,9
Griffbrettlänge 272
Griffbrettbreite am Obersattel 56,4
Griffbrettbreite unten 68,0
Griffbrettbreite am Oktavbund 66,9
Griffbretthöhe (= -stärke) 7,0
Griffbrettwölbung 6,1
Lage des 8°-Bundes/Bund am Korpusrand  
Obersattel Ebenholz
Tonskala-Kennzeichnung  
Bünde Anzahl 12 (6 Bünde 1959 erneuert)
Material Elfenbein
Anbringungsart in Schlitze eingebracht
Bundabstände B1 ... Bn
Bund in mm in cent
B1 27,6 103,0
B2 52,7 202,3
B3 75,9 299,5
B4 98,1 397,9
B5 119,7 499,3
B6 140,0 600,3
B7 158,5 697,8
B8 177,0 697,8
B9 193,3 897,6
B10 209,2 997,1
B11 224,6 1099,4
B12 238,8 1200,0
Korpus Formart Korpus birnenförmig
Korpuslänge 376
max. Korpusbreite 321,8
Korpustiefe am Schalloch 72,5
Korpushöhe 72,8 ... 83,0
Lackierung goldbrauner Spirituslack
Decke Material Fichte, einteilig
Deckenlänge 376
Deckenbreite 321,8
Deckenstärke 2,7 ... 3,0
Wölbungshöhe  
Randeinlagen/Zierspäne 1 Randspan, Ahorn?
Kehlung der Decke  
Deckenüberstand 1,5
Dekor Schallochumrandung, B = 9, Ahorn (?), über dem Untersattel eine sichelförmige Einlage (Ebenholz)
Beleistung 3 Querrippen, Fichte; Lage der Balken zur Deckenlänge: 301, 198, 116 v.u.
Lackierung/Färbung  
Schallöcher Schallochdurchmesser 65
Schallochlage 255 v.u.
Verhältnis zur Mensur 332 (= 0,69 M)
Rosetten  
Zargen Material Ahorn, zweiteilig
Anzahl 2
Zargenhöhe am Oberklotz 66,8
Zargenhöhe am Unterklotz 76,4
Änderungsverlauf der Zargenhöhe 0,87
Zargenstärke 1,9 ... 2,1
Reifchen schwache Reifchen
Zargenzusammenschnitt  
Stützklötzchen zwischen den Querrippen von Boden und Decke senkrechte Stützklötzchen auf Höhe der max. Einbuchtung
Randeinlagen/Zierspäne -
Boden Material Ahorn, zweiteilig, an Ober- und Unterklotz mit Holzdübeln angestiftet
Bodenlänge 402
Bodenbreite 318,8
Bodenstärke 2,9 ... 3,2
Berippung 3 Querrippen bei 288, 217, 125 v.u.; 1 Längsrippe über der Deckenfuge
Bodenüberstand 1,0
Wölbungshöhe des Bodens  
Randeinlagen/Dekor Zierspan (Ahorn?, geschwärzt) in der Mittelfuge
Hals Material Ahorn
Formart Gitarrenhals, eintraktig mit Wirbelkasten
Halslänge 188
Halsbreite oben/unten 56,5 ... 65,7
Halswinkel
Befestigungsart des Halses  
Dekor 1 Zierspan (geschwärzt) auf der Rückenseite
Wirbelkasten Form Wirbelkasten geschwungen, nicht durchbrochen; auf der Rückseite des Wirbelkastens eine schmale Zierkehle, die zum Kopf hin spitz ausläuft
Größe 215 x 55 x 36
Anzahl der Wirbel 8 (1 Wirbel ohne Saitenbefestigung)
Wirbelform  
Material Buchsbaum, mit Knöpfchen aus Ebenholz; 2 Wirbel spätere Ergänzung
Wirbelstellung seitenständig
Saitenbefestigung am Wirbel  
Kopf runde Kopfplatte mit Beschlag aus Messingblech, Ø = 43,2
Saitenhalter Material  
Saitenhalterform  
Saitenaufhängung 7 Knöpfchen (Elfenbein) in Unterzarge, einreihig
Sattelknopf Elfenbein
Untersattel Ebenholz, in Decke eingelassen; B: 108, H: 6; 1 Messingplatte zwischen Untersattel und Knöpfchen
Steg Stegform Steg nicht original
Material Ahorn, geschwärzt
Stegmaße 103 x 12 x 34
Steglage  
Stegeinlage Elfenbein
Quellen Herkunft Sammlung de Wit
Frühester Nachweis 1893
Literaturnachweise de Wit 1893, S. 22 (Nr. 91); (Nr. 206); Kinsky 1912, S. 189; Kinsky 1913, S. 93; Schultz 1929, S. 47; Michel 1999, S. 191ff.
Abbildungsnachweise Michel 1989, S. 91, Nr. 29; Michel 1999, S. 102f.
Referenzinstrumente Zister; Johann Wilhelm Bindernagel, Gotha 1798; Sign.: "Verfertigt von Joh: Willhelm Bindernagel / Instrumentmacher in Gotha. 1798. / No 29." (Zettel, handschriftlich); ehemals Berlin, Staatliche Hochschule für Musik, Instrumentensammlung, Inv.-Nr. 388; "Geschweift mit offenem Schalloch, Randüberstand, Nussbaumgriffbrett, Alabasterblume auf der Stirnplatte und 5 Doppelsaiten an Knöpfen. H (80½), 38, B 32, T 8 cm" (Sachs 1922, Sp. 159) Sister: Johann Wilhelm Bindernagel, Gotha 1804
de Wit 1893, S. 22 "91. Cister aus dem Anfange dieses Jahrhunderts. Sie hat keine Stimmvorrichtung und ist mit 7 Saiten bezogen. / Länge 81½ cm."
de Wit 1903, S. 82 "206. Cister, aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts. 7 Metallsaiten. / Länge 81½ cm."
Andreas Michel 2000
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© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2000