| Richard Jacob "Weißgerber": Gitarre Nr. 23.4.0. |
| Wiener Damen-Modell |
| Markneukirchen 1922 |
| Signatur: "Kunstwerkstätte für Gitarren / "Weißgerber" / Richard
Jacob / Markneukirchen i. Sa. / Nr. 23.4/ 0 Gebaut 1922"; darunter befindet sich der
Brandstempel "Weissgerber" auf dem Fugbelag. Die Deckenleiste oberhalb des Schallochs trägt –
von außen lesbar – die Bleistiftsignatur "23. 4. / 0." |
| Privatbesitz Juuso Nieminen |
|
|
| Beschreibung |
Korpus
|
Zustand |
Bis auf kleine Druckspuren bzw. Kratzer befindet sich das Korpus in einem unversehrten, tadellosen Zustand und lässt auf große Sorgfalt bei der Herstellung
schließen. |
| Form / Gestalt |
kleines Modell mit stark eingezogenem Mittelbug |
| Korpuslänge |
446 |
| Max. Korpusbreite am Oberbug |
261 bei 355 Kl |
| Min. Korpusbreite am Mittelbug |
193 bei 270 Kl |
| Max. Korpusbreite am Unterbug |
340 bei 130 Kl |
| Korpushöhe |
Korpushöhe am Hals: 64; Korpushöhe am Oberbug: 72; Korpushöhe am Mittelbug: 79; Korpushöhe am Unterbug: 70; Korpushöhe am Endklotz: 62 |
| Halsklotz |
halbovaler Querschnitt; stehende Jahre; recht weitjährig |
| Endklotz |
halbovaler Querschnitt; stehende Jahre; recht weitjährig; mit Bohrung für Endknopf |
| Endknopf |
nur Bohrung vorhanden |
| Lackierung |
Schellack; nach den Jahren der Lagerung leicht stumpf und milchiger Schleier auf Boden und Zargen; im Boden stellenweise offene Poren |
| Decke |
Material |
Fichte; ca. 15 Jahresringe pro cm in der Mitte, ca. 4.5 am Rand |
| Kehlung der Decke |
keine |
| Deckenüberstand |
kein |
| Schallochdurchmesser |
83 bei 289 Kl |
| Schallocheinfassung |
konzentrische Späne; Galalith und gefärbter Ahorn?; Einfassungsbreite ca. 10 |
| Randeinlagen |
analog zur Schallocheinfassung; Galalith und gefärbter Ahorn? Einlagenbreite ca. 10 |
| Deckenstärken |
siehe Skizze |
| Wölbungshöhe der Decke |
quer: ca. 1.5 mm zwischen Stegposition und Rand am Unterbug |
| Deckenbeleistung |
siehe Skizze S. 18; fünf Querleisten, alle in die Reifchen eingelassen; Stegfutter; kein Schallochfutter |
| Färbung; Beizung |
natur |
| Boden |
Material |
ostindischer Palisander |
| Kehlung |
keine |
| Bodenüberstand |
kein |
| Bodenstärke |
siehe Skizze |
| Wölbungshöhe des Bodens |
längs maximal 18; quer maximal 8; siehe Skizze |
| Beleistung |
siehe Skizze; vier Querleisten, alle in die Reifchen eingelassen; Enden abgeflacht |
| Fugbelag |
Fichte; ca. 15 breit und ca. 2.5 hoch; gewölbtes Profil |
| Randeinlagen, Dekor |
analog zum Deckenrand, aber schmaler: Einlagenbreite ca. 5 |
| Zargen |
Material |
ostindischer Palisander oder |
| Zargenstärke |
auf Diskantseite 1.4 ...1.8; auf Bassseite 1.4 ...2.0 |
| Reifchen, Konsolen |
Reifchen 3 x 11; zum Boden hin volle Breite, zur Zarge hin auf ca. 1 mm abgeschrägt; (Linde?); keine Zargenverstärkungen |
| Zargenzusammenschnitt |
Ebenholzkeil ist mit Galalithspänen gegen die Zargen abgegrenzt |
| Quellen |
Literatur |
Sander, Michael: Die Gitarre Nr. 23.4/0 (Wiener Modell) von Richard Jacob "Weißgerber" - Dokumentation. Westsächsische Hochschule Zwickau (FH). 2003 (Ms.) |
| Die Gitarre wurde vom Studiengang Musikinstrumentenbau der Westsächsischen Hochschule Zwickau (FH) zum 38. Internationalen Instrumentalwettbewerb
Markneukirchen 2003 als Sonderpreis gestiftet (Preisträger: Juuso Nieminen (Finnland) |
| Michael Sander |
| Wiener Modell |
Weißgerber-Gitarren: Überblick |
Pressemitteilung |
| © STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2003 |