Zister ("Cetera")
wohl Brescia, 2. Hälfte 16. Jahrhundert
Sign.: "...ANI A ... NNO LV .." (Brandstempel auf dem Boden unmittelbar am Halsansatz, weitgehend unleserlich)
Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 612
612 r 612 s 612 v
Beschreibung
Mensuren Gesamtlänge des Instruments 978
Saitenmensur 614
Halsmensur 306
Anzahl der Saiten/Chöre 12 Saiten; 6 Chöre (6 x 2)
Saitenabstand am Obersattel 52
Saitenabstand am Steg [54]
Saitenmaterial  
Stimmung  
Saitenhöhe über dem Oktavbund  
Saitenhöhe am Untersattel  
Griffbrett Griffbrettform Griffbrett flach, gerade, auf Decke geleimt; leichte Kehlung zwischen den Bünden; 8°-Bund am Deckenrand; Klammerprofil an der Baßseite des Griffbretts
Material Ahorn
Griffbrettlänge 424
Griffbrettbreite am Obersattel 57,5
Griffbrettbreite unten 47,4
Griffbrettbreite am Oktavbund 64,3
Griffbretthöhe (= -stärke) 10,1 ... 10,5
Griffbrettwölbung  
Lage des 8°-Bundes/Bund am Korpusrand  
Obersattel Hartholz
Tonskala-Kennzeichnung -
Bünde Anzahl 18
Material Messing
Anbringungsart in konische Schlitze mit Holzspänen verkeilt
Bundbreite 59,4 ... 61,8; Höhe: 2,5 .. 5,5
Fret Pattern teildiatonische Bundanordnung (siehe Italienische Zistern)
Bundabstände B1 ... Bn
Bund in mm in cent Messung
e' h
B1 36,0 ...  36,6 106,1 111,0 107,0
B2 64,5 ...  64,6 193,3 200,0 195,0
B3 98,4 304,3 310,0 304,5
B4 129,2 411,7 - 413,5
B5 152,3 ... 152,6 497,6 500,0 501,5
B6 179,6 ... 179,9 603,6 611,5 606,0
B7 201,5 ... 201,8 693,9 696,0 700,0
B8 125,8 ... 126,1 800,0 800,5 797,5
B9 246,0 ... 246,7 894,8 889,5 894,0
B10 267,6 ... 267,8 999,2 1000,0 1002,5
B11 288,5 ... 288,8 1108,1 1100,0 1110,5
B12 304,9 ... 305,5 1199,8 1200,0 1200,0
B13 324,0 ... 324,4      
B14 337,5      
B15 354,0      
B16 367,7      
B17 382,0
B18 406,5      
Korpus Formart Korpus ausgestochen, mit Halstrakt zusammen aus einem Stück gearbeitet
Korpuslänge 448
max. Korpusbreite 328 bei 146 v.u.
Korpustiefe am Schalloch 64
Korpushöhe  
Lackierung rötlichgelb (Kinsky 1912); erneuert bei Restaurierung 1959
Decke Material Fichte, zweiteilig
Deckenlänge 424
Deckenbreite 328
Deckenstärke 3,6 ... 4,1; ungleichmäßig ausgearbeitet
Wölbungshöhe 7,5
Randeinlagen/Dekor Ornament, typisch für Maggini-Schule 
Kehlung der Decke -
Deckenüberstand -
Einlagen 2 Späne
Beleistung 1 Querrippe bei 151 v.u., in Zarge gelegt; Rippenform: keilförmig
Lackierung  
Dendrochronologie Baßseite: 183 Jahrringe; Diskantseite: 168 Jahrringe; Datierung z.Z. nicht möglich (P. Klein, 2.9.1997)
Schallöcher Schallochdurchmesser 85,5 
Schallochlage 217 v.u.
Verhältnis zur Mensur 509 (= 0,829 M)
Rosetten Rosette nicht mehr vorhanden
Zargen Material Ahorn
Anzahl Seitenwände, da keine Zargenbauweise; mit Boden und Halsstock eintraktig
Zargenhöhe am Oberklotz 70
Zargenhöhe am Unterklotz 45,5
Änderungsverlauf der Zargenhöhe 0,65
Zargenstärke 3,5 ... 4,7; ungleichmäßig
Randeinlagen/Zierspäne  
Reifchen  
Zargenzusammenschnitt  
Neigungswinkel zur Deckenebene 70°
Boden Material Ahorn
Bodenlänge 383
Bodenbreite 293
Bodenstärke 3,7 ... 4,9; ungleichmäßig ausgearbeitet
Berippung keine Rippen
Bodenüberstand -
Wölbungshöhe des Bodens 5,5
Randeinlagen/Dekor -
Hals Material Ahorn
Formart nur diskantseitig unter dem Griffbrett; Hals eintraktig mit Oberklotz und Korpus
Halslänge 295
Halsbreite oben/unten 24,8 / 31,5
Halswinkel 12°
Befestigungsart des Halses eintraktig mit Oberklotz und Korpus
Profilleistchen am Halsansatz keine Profilleistchen am Halsansatz; eckige, wulstartige Form des Oberklotzes
Wirbelbrett  Form Wirbelbrett mit abgeschrägten Kanten
Größe Länge: 180
Anzahl der Wirbel 12
Wirbelform geschnitzt, gelocht (nicht original)
Material Birne
Wirbelstellung schräg- und vorderständig
Saitenbefestigung am Wirbel  
Schnecke/Kopfplatte Kopf kugelförmig (nicht original); kammartiges Profil, nach unten in Haken auslaufend auf der Unterseite des Wirbelkastens
Saitenhalter Material Ahorn; mit Korpus eintraktig
Saitenhalterform kammartig; siehe Italienische Zistern
Saitenaufhängung an Zähnen
Untersattel kein Untersattel
Steg Stegform Steg nicht original
Material  
Stegmaße  
Steglage  
Stegeinlage  
Quellen Herkunft  
Frühester Nachweis Kinsky 1912 (möglicherweise Kraus 1901)
Literaturnachweise Kinsky 1912, S. 184; Kinsky 1913, S. 92; Schultz 1929, S. 47; Heyde 1986, S. 105f.; Michel 1999, S. 32ff.
Abbildungsnachweise Schrammek 1986, Titelbild; Michel 1999, S. 32f.
Andreas Michel 1999
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