Tastenzister ("Keyed English guitar") |
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John Preston, London, Ende 18. Jahrhundert
Sign.: "PRESTON MAKER / LONDON" (Brandmarke auf der Rückseite des Halses); "PRESTON INVENTOR" (Gravur auf der Stimmvorrichtung)
Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 626
Kriegsverlust
Reproduktion nach: Kinsky 1912, S. 188 und 262 |
Beschreibung (nach: Kinsky 1912, S. 190f.) |
Mensur: ≈ 445 (piktogrammetrisch, nach Vorlage Kinsky 1912, S. 188); 6 Chöre; 10 Saiten (1 + 1 + 4 x 2); Griffbrett mit 12 Bünden, Messing; zwischen den ersten
vier Bünden Lochbohrungen zur Aufnahme eines Kapodasters; Korpus Ahorn, geflammt, gelbroter Lack; Gesamtlänge: 65½
cm; Korpuslänge: 33½ cm; Korpusbreite: 29 cm; Zargenhöhe: 7 cm; Schraubenmechanik ("Preston's machine"); Hammermechanismus in Kästchen, Ahorn; abschraubbar; 6
Tasten; Tastenbelag: Bein; Tastenanschlag oberschlägig; Stößermechanik ohne Auslösung;
("englische Prellmechanik"); nach Abbau der Mechanik ist das Instrument in Zupfspielart
nutzbar |
Frühester Nachweis |
Katalog Wien 1892, S. 143 (Nr. 14) |
Literaturnachweise |
Katalog Wien 1892, S. 143 (Nr. 14); (Nr. 83); de Wit 1903,
S. 84 (Nr. 213); Kinsky 1912, S. 190f.; Kinsky 1913, S. 93; Schultz 1929, S.
47; Michel 1999, S. 62f. |
Abbildungsnachweise |
Kinsky 1912, S. 188, 262 (Nachzeichnung der Signatur); Michel 1999, S. 63 |
Anmerkung |
Kriegsauslagerung in Lossa (I) |
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Katalog Wien 1892, S. 143 |
"Tastencister, sechschörig mit Claviaturaufsatz und Hammermechanik. Bez.: »Preston Inventor.« XVIII. Jhdt." |
de Wit 1893, S. 20 |
"83. Tasten-Cister, deutsche Arbeit aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts mit
folgender Inschrift: "Preston inventor." / Der Engländer Preston war der
Erfinder dieses Instruments. Wie er sich selbst in einer Begründung der
Erfindung ausdrückte, verfolgte er dabei den Zweck, die zarten Damenhände durch
Anbringung eines Hammermechanismus zu schonen. - Man begegnet diesem Instrumente
in zweifacher Construction: 1.) in einer stets sehr complicirten von unten
wirkenden Hammermechanik nebst Forte- und Pianozug, 2.) in einer einfacheren
Construction mit von oben wirkender Hammermechanik.
Unser Instrument gehört zu letzterer Gattung. In einem über den Saiten liegenden
Kästchen ist der Hammermechanismus, 6 Töne umfassend, angebracht. Durch
Entfernen zweier Schrauben kann das Kästchen abgenommen und das Instrument dann
als gewöhnliche Cister gespielt werden.
Preston's Erfindung ist blosse Spielerei, denn sobald die Saiten gegriffen
werden, kann der sehr delikate Hammermechanismus sie kaum noch zum Ertönen
bringen. / Länge 65 cm." |
de Wit 1903, S. 84 |
"213. Tasten-Cister, englische Arbeit, aus dem Anfange des 19. Jahrhunderts
mit folgender Inschrift: "Preston inventor." / Der Engländer Preston war der
Erfinder dieses Instruments. Wie er sich selbst in einer Begründung seiner
Erfindung ausdrückte, verfolgte er dabei den Zweck, die zarten Damenhände
durch Anbringung eines Hammermechanismus zu schonen. - Man begegnet diesem
Instrumente in zweifacher Konstruktion: 1. mit einer stets sehr
komplizierten, von unten wirkenden Hammermechanik nebst Forte- und Pianozug,
2. in einer einfacheren Konstruktion mit von oben wirkender Hammermechanik.
Unser Instrument gehört zu letzterer Gattung. In einem über den Saiten
liegenden Kästchen ist der Hammermechanismus, sechs Töne umfassend,
angebracht. Durch Entfernen zweier Schrauben kann das Kästchen abgenommen
und das Instrument dann als gewöhnliche Cister gespielt werden.
Preston's Erfindung ist blosse Spielerei, denn sobald die Saiten gegriffen
werden, kann der sehr delikate Hammermechanismus sie kaum noch zum Ertönen
bringen. / Länge 65 cm." |
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Andreas Michel 1999 |
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