Tastenzister ("Keyed English guitar")
Longman & Broderip, London, um 1800
Sign.: "146" (Prägestempel auf der Rückseite des Wirbelbrettes); "B 101" (Zettel auf dem Endklotz, Tusche); Wappen auf der Decke über dem Schalloch
Musikinstrumenten-Museum der Universität Leipzig, Inv.-Nr. 628
628 r 628 s 628 v
Beschreibung
Mensuren Gesamtlänge des Instruments 752
Saitenmensur [424]
Halsmensur 190 (= 0,45 M)
Anzahl der Saiten/Chöre 12 Saiten; 6 Chöre (2 x 1 + 2 x 2 + 2 x 3)
Saitenabstand am Obersattel 40,5
Saitenabstand am Steg 65,5
Saitenmaterial  
Stimmung  
Saitenhöhe über dem Oktavbund  
Saitenhöhe am Steg  
Griffbrett Griffbrettform Griffbrett gewölbt, nicht auf Decke geleimt; Klammerprofil in Draufsicht
Material Kern Ahorn oder Linde (?), Ebenholzfurnier
Griffbrettlänge 223
Griffbrettbreite am Obersattel 46
Griffbrettbreite unten 58
Griffbrettbreite am Oktavbund 57,8
Griffbretthöhe (= -stärke) 7 ... 9
Griffbrettwölbung Wölbungsradius: 220 (am Sattel), 190 (am Griffbrettende)
Lage des 8°-Bundes/Bund am Korpusrand  
Obersattel Elfenbein
Tonskala-Kennzeichnung runde Einlage (Bein) zwischen 4. und 5. sowie 8. und 9. Bund
Bünde Anzahl 12
Material Messing
Anbringungsart in Schlitze gelegt
Bundbreite  
Bundabstände B1 ... Bn
Bund in mm in cent
B1 22,2 93,1
B2 44,9 193,8
B3 66,2 293,9
B4 84,9 386,8
B5 104,2 488,3
B6 122,0 587,4
B7 139,0 687,7
B8 156,3 796,1
B9 171,3 896,0
B10 186,5 1003,4
B11 199,2 1098,5
B12 212,0 1200,0
Korpus Formart Korpus lautenförmig
Korpuslänge 389 / 410 (mit Halsfuß); [372] (= innere Korpuslänge)
max. Korpusbreite 308 bei 164 v.u.
Korpustiefe am Schalloch  
Korpushöhe 67,4 ... 98,6
Lackierung goldgelber Spirituslack
Decke Material Fichte, zweiteilig
Deckenlänge 389
Deckenbreite 308
Deckenstärke 1,7 ... 3,7
Wölbungshöhe ≈ 5 (größte Auswölbung am Steg)
Randeinlagen/Zierspäne Tuscheflödel
Kehlung der Decke  
Deckenüberstand -
Gestaltung links neben dem Steg 6 Lochbohrungen zur Aufnahme der Tastenstößel
Beleistung  
Lackierung/Färbung  
Schallöcher Schallochdurchmesser 103 
Schallochlage 231 v.u.
Verhältnis zur Mensur 356
Rosette Messing, getrieben, stark ausgewölbt, florales Motiv, ovale Aussparungen für Hammerköpfe
Zargen Material Ahorn, geflammt
Anzahl 2
Zargenhöhe am Oberklotz 64
Zargenhöhe am Unterklotz 95
Änderungsverlauf der Zargenhöhe 0,67
Zargenstärke 1,1 .. 1,6
Randeinlagen/Zierspäne  
Reifchen boden- und deckenseitig umlaufend , 2 x 10 ... 12
628 Unterzarge in der linken Unterzarge befindet sich eine rechteckige Öffnung (130 x 58,5) zur Aufnahme des Hammermechanik-Einschubs
Boden Material Ahorn, geflammt, einteilig
Bodenlänge 10 (über Wölbung 412)
Bodenbreite 307 bei 164 v.u.
Bodenstärke 1,6 ... 2,2
Berippung  
Bodenüberstand -
Wölbungshöhe des Bodens ≈ 2,5 (quer)
Randeinlagen/Dekor  
Hals Material Ahorn
Formart volle Griffbrettbreite, halbrund
Halslänge 198
Halsbreite oben/unten 42,9 ... 50,8
Halswinkel 12°
Befestigungsart des Halses stumpf auf Oberklotz geleimt, innen mit Eisenschraube; im Inneren des Halses läuft in einer Nut eine Metallstange (Fortezug zum Abrücken der Dämpfung), die mit einem Umschalthebel (Messing, zwischen 2. und 3. Bund) bewegt wird
Profilleistchen am Halsansatz -
Wirbelbrett Form stumpfes, etwas verbreitertes Halsende mit eingelassener Preston's machine
Größe 2 x 56 (ohne Kopfstück)
Anzahl der Wirbel 12 Stimmschrauben
Wirbelform Vierkantkopf
Material  
Wirbelstellung  
Saitenbefestigung am Wirbel  
Mechanik Preston's machine, Messing, eingelassen und verschraubt
Kopf angesetztes, geschweiftes Kopfstück mit rechteckiger Kopfplatte (28,3 x 28,9)
Saitenhalter Material  
Saitenhalterform  
Saitenaufhängung 12 unterständige Elfenbeinstifte, jeweils 3 Knöpfe in diagonaler Anordnung
Sattelknopf Elfenbein
Untersattel Elfenbein in Deckenkante (Perlschnurrand) auf einer Länge von 84,5 eingelassen
Steg Stegform Zweifußsteg
Material Ebenholz
Stegmaße 115 x 7 x 20
Steglage bei 1/2 der Deckenbreite v.u.
Stegeinlage Elfenbein
Hammermechanik Hammermechanik Unterschlägige, herausnehmbare Hammermechanik mit Auslösung und Dämpfung, Hammerköpfe beledert, Dämpfer separat abstellbar, 6 Tasten mit schachbrettähnlichen Einlagen (Ahorn/Elfenbein), die in einem kleinen, auf die Decke geschraubten Messingkasten an einem Lederstreifen beweglich verankert sind; Lagerzapfen, Dämpfergestell (z.T.) und Rückholfedern Eisendraht, Hammerköpfe, Wellenlager und Schonbeläge Leder, Dämpferpüschel Filz
Quellen Herkunft Sammlung de Wit, von diesem 1901 erworben
Frühester Nachweis de Wit 1901
Literaturnachweise de Wit 1901, S. 165; de Wit 1903, S. 84 (Nr. 214); Kinsky 1912, S. 191; Kinsky 1913, S. 93; Schultz 1929, S. 47; Milbradt 1997; Michel 1999, S. 67f.
Abbildungsnachweise de Wit 1903, S. 83; Kinsky 1912, S. 188; Milbradt 1997; Michel 1999, s. 68ff.
Steffen Milbradt 1997
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© STUDIA INSTRUMENTORUM MUSICAE 2001