Richard Jacob "Weißgerber": Signaturen
 
Zettel
Richard Jacob versah seine Instrumente mit gedruckten Zetteln, auf die er handschriftlich oder mit Schreibmaschine Jahreszahlen und seine persönlichen Herstellungsnummern eintrug. Dabei verwendete er zwei verschiedene Zetteltypen; der jüngere Typ trägt eine Registriernummer, wie sie in der DDR für alle Druckerzeugnisse vergeben wurde.
Bei einigen seiner frühesten Gitarren findet sich ein Zettel ohne Signatur und Datierung; die Werknummer wurde bei diesen Instrumenten gesondert mit einem Brandstempel auf den Korpusboden geprägt und der Familienname noch mit "k" geschrieben.
Früher Zetteltyp  
Zettel der Gitarre Op.-Nr. 2542 (Privatbesitz); Wiener Modell, ohne Datierung Zettel der Gitarre
Op.-Nr. 2542 (Privatbesitz)
Wiener Modell, ohne Datierung
Zettel 1
Zettel der Gitarre mit der Op.-Nr. 34.5./4. (Privatbesitz); Modell Torres; 1942 Zettel der Gitarre
Op.-Nr. 34.5./4. (Privatbesitz)
Modell Torres, 1942
Zettel 2 
Zettel der Gitarre Inv.-Nr. 4761; Wiener Modell; 1923 Zettel der Gitarre
Inv.-Nr. 4761
Wiener Modell, 1923
Insgesamt besitzen 14 Gitarren der Leipziger Sammlung einen Zettel vom ersten Typ, dreizehn einen Zettel vom zweiten Typ.
Acht Gitarren, die im Zeitraum 1917 bis 1949 gebaut wurden, tragen den älteren Zetteltyp und sind somit eindeutig als von Richard Jacob fertiggestellte und signierte Instrumente zu betrachten, zumal alle Zettel mit Ausnahme von Inv.-Nr. 4776 handschriftliche Eintragungen aufweisen (Inv.-Nr. 4759; 4755; 4763; 4776; 4766; 4770; 4762; 4882).
Auch die fünf Gitarren mit zwei Datierungen - gebaut zwischen 1920 und 1959 und fertiggestellt zwischen 1944 und 1954 - wurden mit einem Zettel vom Typ I versehen. Sie enthalten jedoch bis auf Inv.-Nr. 4753 Eintragungen mit Schreibmaschine (Inv.-Nr. 4777; 4771; 4767; 4753; 4764).
Elf Instrumente besitzen einen Zettel vom zweiten Typ, also den 1956 gedruckten Zettel, weisen jedoch Datierungen zwischen 1920 und 1950 auf. Offensichtlich darf hier angenommen werden, dass die Zettel erst nach 1956 und in einigen Fällen erst nach Richard Jacobs Tod in die Instrumente gelangten, die Datierung aber durch die Bleistift-Signaturen auf den Leisten verifizierbar ist (Inv.-Nr. 4754; 4760; 4752; 4756; 4761; 4768; 4773; 4757; 4758; 4769; 4774).
Handschriftliche Vermerke
Jede Gitarre wurde weiterhin durch eine handschriftliche Signatur auf der Deckenquerleiste oberhalb des Schalllochs versehen.
Bleistiftsignatur (Opus-Nr.)
    
Bleistiftsignatur auf der Deckenquerleiste oberhalb des Schalloches; Inv.-Nr. 4769; Modell Torres; 1938 Bleistiftsignatur auf der Deckenquerleiste oberhalb des Schalloches
Inv.-Nr. 4769
Modell Torres, 1938
Brandstempel
Fast alle Gitarren haben einen Brandstempel (2 Formen?) auf dem Boden oder dem Fugbelag des Bodens. Ein Stempel hat eine etwas rundere Schrift.
Brandstempel 1
Brandstempel der Gitarre Inv.-Nr. 4765 (Torres-Modell; 1930) Brandstempel der Gitarre
Inv.-Nr. 4765
Torres-Modell, 1930
Brandstempel 2
Brandstempel der Gitarre op. 22.6./3. (Wiener Modell, 1921) Brandstempel der Gitarre
Op.-Nr. 22.6./3.
Wiener Modell, 1921
Andreas Michel
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